a) Gab es Unterstützung von Seiten der TU Ilmenau für den akademischen Austausch?
Während meines Studiums konnte ich einen Austausch an der ETH in Zürich, der UNAM in Mexico City und der PUCP in Lima realisieren. Insgesamt gab es immer schnelle und umfassende Unterstützung durch die TU Ilmenau, die sogar mehrere Austauschmöglichkeiten direkt anbot.
Als ich meinen Aufenthalt in der Schweiz individuell organisierte, stellte die Verwaltung in Ilmenau die erforderlichen Dokumente, Bescheinigungen und Nachweise sehr schnell und unbürokratisch zur Verfügung. Dann erlaubte mir die fachliche Verbindung aus der Regelungstechnik-Gruppe, im Rahmen einer Forschungskooperation nach Mexiko zu gehen. Die Organisation und grundlegende Organisation des Aufenthalts wurde vom Institut getroffen.
Eine Besonderheit des Kybernetik-Masters an der TU Ilmenau ist das Doppelabschlussprogramm, das sie in Zusammenarbeit mit einer Universität in Peru anbieten. Der Kooperationsvertrag und eine Förderung des DAAD machen es sehr einfach, den einjährigen Aufenthalt zu planen und sich auf das akademische Programm zu konzentrieren.
b) Wie lief es mit der Verständigung in einer Fremdsprache?
Die akademischen Hauptsprachen waren Englisch in der Schweiz und Spanisch in Lateinamerika. Das Sprachinstitut bietet Pflichtunterricht in technischem Englisch und viele freiwillige Kurse in verschiedenen anderen Fremdsprachen an. Zusätzliche Spanischkurse im Rahmen des Doppelstudiengangs mit dem PUCP in Lima machten eine Anpassung an den Unterricht und die Alltagssprache sehr bequem. Generell gab es bei meinen Austauschaufenthalten keine Probleme mit der Kommunikation.
c) Wie unterscheidet sich das Studium in Ilmenau von dem Studieren in anderen Ländern?
Zunächst einmal ist die akademische Konzeption im Vergleich zwischen Europa und Südamerika sehr unterschiedlich. Hier gibt es viel mehr Freiraum zwischen Vorlesungen zum freien Lernen und zusätzlichen Aktivitäten. In Peru zum Beispiel war die Universität eher eine weiterführende Schule mit wirklich dichtem Zeitplan und viel Projektarbeit, vor allem für die Studenten der Aufbaustudiengänge. In Peru lag der Schwerpunkt mehr auf der praktischen Umsetzung und beinhaltete damit mehr Hausarbeiten als im Vergleich zum theoretischen Grundansatz des Ingenieurstudiums an der TU Ilmenau.
d) Wie sieht es mit dem Notensystem aus?
Das Prüfungsamt der Informatik-Fakultät Ilmenau hatte nie Probleme mit der Anerkennung und Umwandlung von Noten ausländischer Bewertungssysteme in ihr gewohntes System. Darüber hinaus war die Aufnahme zusätzlicher Kurse in bestimmten Spezialgebieten unkompliziert.
e) Kannst du etwas zu den Prüfungen dort sagen?
In Ilmenau sind wir überwiegend nicht an Halbzeitprüfungen gewöhnt, wie sie an ausländischen Universitäten üblich sind. Dies macht ein Auslandsstudium aufgrund der zusätzlichen Evaluationen während des Semesters zumindest anstrengender. Aufgrund der geringen Studienzeiten im Master an der TU Ilmenau haben wir dort meist mündliche Prüfungen, während schriftliche Prüfungen die überwiegende Mehrheit der Prüfungen an anderen Universitäten ausmachen.
f) Was waren die anspruchsvollsten Herausforderungen im Ausland?
Es ist immer schwierig, sich an völlig neue Lebensumstände wie ein neues Zuhause, neue Menschen und einen neuen Arbeitsalltag zu gewöhnen. Insbesondere für mich war es sehr schwierig, mich an das recht heiße Klima und die intensive Sonne in Südamerika anzupassen. Außerdem musste ich lernen, zu verhandeln, ob es auf dem Lebensmittelmarkt war oder um ein Taxi zu bekommen. Das war sehr schwer für mich, besonders zu Beginn in Peru. Dann muss man sich sehr schnell daran gewöhnen, scharfes Essen zu essen, um die lokalen Spezialitäten genießen zu können.
g) Wie ging die Übertragung der Studienleistungen von statten?
Es gab keine Probleme mit der Anerkennung der Arbeitsleistung, die in Kursen an ausländischen Universitäten geleistet wurde. Oft gibt es eine direkte Konvertierung in ECTS-Punkte.